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Der, die, das – Die deutschen Artikel endlich lernen

Der, die, das – lerne die deutschen Artikel

Die deutschen Artikel haben es in sich, das wissen Anfänger genauso gut wie Fortgeschrittene. Oft werden die Artikel sogar umso verwirrender, je besser man Deutsch spricht und je größer der Wortschatz ist. Doch zum Glück gibt es einige Regeln und Tricks, mit denen man sich die Artikel (und die unvermeidlichen Ausnahmen) einprägen kann.

Das größte Problem bei den Artikeln ist vielleicht einfach die Menge der Regeln. Auch hier hilft wieder: üben, üben, üben. Was meistens nicht funktioniert ist, die Genus aus einer anderen Sprache ins Deutsche zu übernehmen. 😉


Die Artikel der deutschen Nomen bestimmen

Die Artikel der Nomen lassen sich nach Wortgruppen, Wortendungen oder Präfixen bestimmen. Natürlich gib es auch Nomen, die in gar keine Kategorie passen. Diese müssen wir uns auf andere Weise merken. Fangen wir mit den einfachen Regeln an.

Die Artikel nach biologischem Geschlecht

Bei der Bezeichnung von Personen, Berufen, Funktionen etc. entspricht der Artikel meistens dem biologischen Geschlecht. Diese Artikel verwendet man intuitiv richtig:

  • der Mann, der Junge, der Polizist, der Lehrer etc.
  • die Frau, die Studentin, die Nachbarin etc.
  • das Kind: der neutrale Artikel wird wie für das menschliche Kind auch für viele Tierkinder verwendet: , zum Beispiel: das Fohlen (Pferd), das Küken (Vogel), das Kitz (Reh); ABER: der Welpe (Hund). Du kennst sicher „das Mädchen“ (girl) – dies ist ein Diminutiv (siehe unter „Der neutrale Artikel ‚das'“)

Der maskuline Artikel „der“

I. Maskuline Wörter nach Wortgruppen:

  1. Tageszeiten: der Morgen, der Mittag, der Abend. ABER: die Nacht
  2. Jahreszeiten: der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter. ABER: das Frühjahr
  3. Wochentage: der Montag, der Dienstag …
  4. Monate: der Januar, der Februar …
  5. Wetterphänomene: der Regen, der Schnee, der Donner, der Blitz, der Nebel.
  6. Himmelsrichtungen: der Norden, der Süden, der Westen, der Osten.
  7. Autos nach Marken: der Audi, der Volvo …
  8. Züge: der Regionalexpress, der ICE.
  9. Alkoholische Getränke: der Wein, der Whisky, der Schnaps. ABER: das Bier
  10. Große Berge und Flüsse: der Mont Blanc, der Mount Everest, der Nil, der Amazonas und der Rhein. ABER: die beiden größten Flüsse Europas sind feminin: die Donau, die Wolga. Und auch die meisten kleineren Flüsse sind feminin. Eine Ausnahme ist auch der höchste Berg Deutschlands: die Zugspitze (= als Kompositum mit „die Spitze“) und andere Berge, deren Namen auf „-spitze“ oder andere feminine Wortbestandteile enden.

II. Maskuline Nomen nach Wortendungen:

Wörter mit den Endungen -ig, -ling, -or, -ismus, -ist und -er sind in der Regel maskulin. Um dir diese Endungen einzuprägen, merke dir das Kunstwort

„der Ig-ling-or-ismus-ist-er“ (der Iglingorismusister).

Wiederhole dieses Quasi-Wort so oft, bis du es einfach nicht mehr vergisst und selbst dann noch weißt, wenn dich jemand aus dem Tiefschlaf weckt und danach fragt.

Beispielwörter sind:

  • -ig: der Honig, der Essig
  • -ling: der Frühling, der Neuling, der Zwilling
  • -or: der Motor, der Rotor, der Professor
  • -ismus: der Organismus, der Modernismus
  • -ich: der Teppich, der Kranich

Außerdem gibt es Berufs- und andere Bezeichnungen für männliche Personen mit den unterschiedlichsten Endungen, die aber alle natürlich den maskulinen Artikel haben, wie:

  • -ist: der Journalist, der Egoist
  • -är: der Millionär
  • -eur: der Ingenieur
  • -oge: der Pädagoge
  • -et: der Interpret
  • -ent: der Klient, Student
  • -or: der Konditor
  • -er: der Bäcker.
    Darüber hinaus gibt es viele weitere maskuline Wörter mit der Endung -er: der Finger, der Tiger, der Keller, der Teller. ABER: Viele andere sind feminin (die Mutter, die Butter, die Dauer) oder neutrum (das Feuer, das Futter, das Alter, das Abenteuer.)

Der feminine Artikel „die“

Auch hier können wir uns wieder an bestimmten Wortgruppen und Endungen orientieren.

I. Folgende Wortgruppen sind feminin:

  • Motorräder nach Marken: die Harley, die Honda.
  • Schiffe mit Namen: die Titanic, die Bounty, die Europa
  • Flugzeuge nach Modellen: die Boing 747, die Tupolew, die Concorde. ABER: der Airbus, der Airliner, der Starfighter
  • Zahlen: die Eins, die Zwölf
  • Viele Blumen und Bäume: die Rose, die Hortensie, die Buche, die Eiche

II. Feminine Nomen nach Wortendungen:

Wörter mit folgenden Endungen sind immer feminin: -heit, -ung, -keit, -ei, -schaft, (t)ion, (i)tät und -ik. Bilde daraus wieder ein Quasi-Wort und sage es so oft vor dich hin, bis du es dir eingeprägt hast:

„die Heit-ung-keit-ei-schaft-tion-(i)tät-ik (die Heitungkeiteischafttionitätik).

Vielleicht eine neue Wissenschaft, die den Artikel studiert? Beispiele für diese Endungen sind:

  • heit: die Schönheit, die Neuheit
  • -ung: die Bedingung, die Neuerung
  • -keit: (eine Variante von „heit“) die Neuigkeit, die Müdigkeit
  • -ei: die Bäckerei, die Malerei, die Kanzlei. Aber: das Allerlei, das Ei, das Geschrei und viele mehr
  • -schaft: die Wissenschaft, die Nachbarschaft
  • -(t)ion: die Nation, die Mission
  • -(i)tät: die Identität, die Universität
  • -ik: die Musik, die Grammatik, die Politik, die Klinik. Aber: der Pazifik, das Aspik

Außerdem gibt es Fremdwörter mit folgenden Endungen, die alle feminin sind:

  • -age: die Garage, die Blamage, die Staffage
  • -ur: die Partitur, die Agentur, die Kultur. ABER: das Abitur, das Futur, der Merkur
  • -anz, -enz, -inz: die Eleganz, die Demenz, die Provinz. ABER: der Prinz
  • -ade: die Limonade, die Marmelade, die Parade.

Und was ist mit Wörtern, die auf -e enden? Ja, viele sind feminin, aber es gibt auch sehr viele Nomen auf -e, die maskulin oder neutrum sind, zum Beispiel:

-e und maskulin: der Kunde, der Junge, der Käse, der Name, der Gedanke, der Buchstabe, der Zeuge, der Glaube, der Riese, der Jugendliche, der Affe, der Falke, der Hase, der Löwe, der Ochse, der Rabe

-e und neutrum: das Gebirge, das Gebäude, das Gerede und viele mehr.

Der neutrale Artikel „das“

I. Folgende Wortgruppen sind neutral:

  • Substantivierte Verben: das Lesen, das Laufen
  • Substantive Adjektive: das Gute und Schöne, das Erstaunliche
  • Diminutive: das Tischchen, das Mädchen, das Büchlein
  • Menschen- und Tierkinder: das Kind, das Baby, das Fohlen, das Kalb, das Küken. ABER: der Welpe
  • Farben: das Rot, das Gelb.
  • Metalle: das Silber, das Gold, das Messing, das Eisen. ABER: die Bronze
  • Chemische Elemente: das Uran, das Kohlenstoffmonoxid, das Neon.
  • Bruchzahlen: das Drittel, das Fünftel. ABER: die Hälfte
  • Buchstaben: das große A, das kleine B

II: Neutrale Nomen nach Wortendungen

Auch hier kannst du dir wieder ein Kunstwort merken, denn Wörter, die auf -tum, -chen, -ma, -ment, -um, -lein, -nis und -o und -ett enden, sind neutrum. Merke dir also:

das Tum-chen-ma-ment-um-lein-nis-o-ett (das Tumchenmamentumleinnisoett) – vielleicht ist das ein modernes Ballett mit allerlei kunstvollen Verrenkungen?

Beispiele sind:

  • -tum: das Altertum
  • -chen: das Tischchen, das Mädchen
  • -ma: das Trauma
  • -ment: das Instrument, das Parlament, das Kompliment
  • -um: das Museum, das Atomium, das Monstrum. ABER: der Irrtum, der Konsum
  • – lein: das Büchlein
  • -nis: das Erlebnis, das Geheimnis. ABER: die Ersparnis, die Erlaubnis, die Düsternis, die Betrübnis
  • -o: das Auto, das Kino, das Kommando. ABER: der Dynamo
  • -ett: das Ballett, das Tablett, das Skelett, das Brett

Weitere Endungen von neutralen Nomen:

  • -ent: das Dokument, das Element. ABER: der Advent, der Kontinent, der Akzent …
  • -at: das Referat, das Konglomerat, das Diktat. ABER: der Automat, der Apparat, der Senat
  • -ing: z.B. das Timing (alle englischen Wörter mit der Endung „-ing“). ABER: der Smoking, der Pudding
  • -il: das Ventil, das Automobil

III. Neutrale Nomen mit dem Präfix Ge-

  • Ge-: Viele Nomen mit diesem Präfix sind neutral, z.B. das Gericht, das Gespräch, das Gehalt, das Geländer. Kennst du weitere Nomen, die mit „Ge-“ beginnen?
    ABER: Häufige maskuline Nomen mit Ge- sind: der Geruch, der Genuss, der Geschmack, der Gehorsam, der Gesang;
    Häufige feminine Nomen, die mit Ge- beginnen, sind: die Gestalt, die Gewalt, die Gefahr, die Geduld

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